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06. Dezember 2019

Von guten Vorsätzen und anderen Denk-Irrtümern

Vorsätze scheitern vorsätzlich.

Es ist idiotisch, den Startpunkt von nötigen und sinnvollen Veränderungen in die Zukunft zu verschieben. Wider besseren Wissen werden trotzdem mehr gute Vorsätze geschmiedet als Plätzchen gebacken. Mit dem Unterschied, dass die meisten ihre guten Vorsätze nicht gebacken bekommen.
Warum ist das so?

Gute Vorsätze sind keine Ziele. Und damit haben sie auch nicht die Verbindlichkeit von Zielen. Sie sind eben nur ein Vor-Satz, der im Nach-Satz schnell wieder über den Haufen geworfen wird. Ein Vorsatz lautet zum Beispiel: Ich will nächstes Jahr endlich abnehmen". Ein Ziel hingegen wäre viel konkreter: "Bis zum 31. März habe ich 10 Kilo abgespeckt." Anstatt "Ich will nächstes Jahr weniger Alkohol trinken" lautet ein Ziel "Ich reduziere meinen Alkoholgenuss auf maximal eine Flasche Wein pro Wochenende."

Bei allem Vorsatz kommt noch ein psychologischer Effekt hinzu: Es ist sehr menschlich, dass wir unangenehme Aufgaben erst mal vor uns her schieben. Wir wollen die damit einhergehende Belastung (oder den Verlust von Vorteilen wie Genuss) möglichst lange vermeiden. Prokrastination nennt man das. Der Begriff klingt genauso schlimm wie die Folgen dieser Aufschieberitis sind. Es gibt sogar eine pathologische Form davon: Menschen, die alles nur vor sich herschieben und sich mit Alternativtätigkeiten total verzetteln und vertrödeln. Daraus können Selbstwertzweifel entstehen, die bis in eine Depression führen. Fühlen Sie sich manchmal Scheiße, weil Sie schon wieder an einem guten Vorsatz gescheitert sind? Prüfen Sie doch mal, ob Sie zum "verdoodeln" neigen.


Mit der Aufschieberei einher geht noch ein zweiter Effekt: Die Unfähigkeit, Belohnung aufzuschieben. "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" sagt der Volksmund. Also lieber das schnelle zweite Bierchen jetzt als die Traumfigur erst in sechs Monaten. Wir tun uns oft sehr schwer damit, jetzt in eine Veränderung zu investieren, wenn wir die Früchte davon erst irgendwann in der Zukunft erleben werden. Früh sollte sich also am Warten-Können üben, wer die Effekte einer Veränderung genießen möchte. 

Für Sie also noch ein paar Feiertags-Tipps, damit die guten Vorsätze auch eine Chance bekommen:

  • Machen Sie konkrete Ziele daraus, am besten in kleine Teilziele zerlegt. Das fördert die Ausdauer dran zu bleiben
  • Sprechen Sie über Ihre Ziele mit anderen. Das steigert die Verbindlichkeit.
  • Starten Sie heute schon mit kleinen Ausnahmen von Ihrer bisherigen Regel: Arsch hoch statt chillen.
  • Überfordern Sie sich nicht, aber fordern Sie sich heraus aus Ihrer Komfortzone. 
  • Gratulieren Sie sich zu Ihren Erfolgen.