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04. August 2018

Disruptiv? War ich schon immer!

"Fürchtet euch nicht, es könnte schlimmer kommen.
Und wir fürchteten uns nicht, und es kam schlimmer."


Agil, volatil, ambigue - jetzt eben auch noch disruptiv. Scheiß egal, wenn Sie gerade nicht mehr peilen worum es geht. Schließlich ist Wissen mal eben noch so viel wert wie ein Joghurt, der heute abgelaufen ist. Früher war Wissen Macht. Heute weiß ich zwar nichts mehr, macht aber auch nichts mehr. Wissen selbst scheint disruptiv zu sein: (selbst-)zerstörerisch, sich zerlegend und widersprechend.

Sokrates' Aussage "Ich weiß, dass ich nichts weiß" bekommt also einen ganz aktuellen Zeitbezug: Das einzige, was sicher ist, ist die (immer schneller werdende) Vergänglichkeit von Wissen. Schon allein die Frage "Woher wissen Sie das?" bringt viele Menschen in arge Erklärungsnöte. Und individuelle Erfahrungen zu einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit zu erheben scheint doch sehr gewagt. Zu jedem Beispiel lässt sich ein Gegenbeispiel finden, so wie jede Statistik nur das bestätigt, was sie bestätigen will: Fragen Sie den Auftraggeber!

Als Persönlichkeitsstörer arbeite ich schon immer disruptiv. Nur war mir der Begriff bis vor zwei Jahren gar nicht geläufig. Vielleicht war ich mit meinen Beschreibungen "störend, irritierend, destabilisierend, auflösend" einfach zu einfach. Aber: verstanden haben mich meine Kunden! Wenn ich mich heute vorstelle mit den Worten

"Ich arbeite disruptiv, um Ihnen die volatile, digitale Transformation in ihrer ambiguen Komplexität zu verdeutlichen"

dann ist doch gleich alles Wesentliche gesagt. Beeindrucken Sie durch die Beschämung Ihrer Gesprächspartner, das wirkt nachhaltig auf die Beziehung! Am besten unterstreichen Sie Ihre Aussage mit einschlägigen Powerpoint-Folien und Hochglanz-Prospekten. 

Stellen Sie sich vor Ihrer nächsten Unterhaltung unbedingt folgende drei disruptiven Fragen: 

  1. Wie kann ich größtmögliche Verwirrung in das Gespräch bringen? 
  2. Durch welche Frage bringe ich meinen Gesprächspartner garantiert aus der Fassung? 
  3. Wie kommen wir am Ende zu einer völlig anderen Aussage?
Disruptives Denken ist Denken in Hohlräumen: nichts hat Bestand. Wir brauchen freien Raum zum Neu-Denken.

Durch meine persönlichkeitsstörende Arbeit schaffe ich diese Hohlräume. Denken geht vor Wissen. Aber versuchen Sie mal Wissen aus den Köpfen zu bekommen. Es ist doppelt so schwer altes Wissen zu entsorgen wie neues Denken anzuregen. Vergessen Sie doch einfach mal alles, woran Sie nicht mehr denken wollen!

Werden Sie zu Ihrem eigenen Disruptor, ein Job mit Zukunftsperspektive.